Okras Werkstatt

Unsere Bandsäge

Bis vor kurzem waren wir der Meinung, dass wir keine Bandsäge in der Werkstatt brauchen. Schließlich sind schon eine Reihe anderer Sägen vorhanden.
Als wir dann allerdings ein paar Spielereien aus Holzwürfeln basteln wollten, fiel uns auf, dass keiner der Holzbalken, die wir kauften, rechte Winkel hatte.
Wir versuchten dies mit der Kreissäge zu korrigieren, aber das misslang gründlich.
Also machte ich mich auf die lange Suche nach einer guten, aber dennoch bezahlbaren Bandsäge. Schließlich fand ich die englische Firma Record Power, die eine große Auswahl an Bandsägen in verschiedenen Preislagen anbietet. Ein paar Videos und viele Testberichte später entschieden wir uns für die BSE 300E. Bestellt haben wir bei Maschinenhandel Meyer.

Nach ca. 1 Woche warten kam ein LKW bei uns vorbei und lieferte das gute Stück auf einer Palette an. Kerstin und ich hatten uns frei genommen, um die ca. 80kg schwere Säge direkt in die Werkstatt zu bringen und auch gleich aufzubauen.

Die Säge kam zum größten Teil schon montiert. Lediglich der Ständer war in Einzelteilen, und der Sägetisch musste montiert werden. Sogar ein Band war schon eingespannt.

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Der Sägetisch ist aus schwerem Guss und kommt gut eingeölt.

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Als erstes habe ich den Ständer zusammen geschraubt. Das geht ziemlich einfach, die Anleitung erklärt den Zusammenbau gut und die Teile passen perfekt zusammen. Man sollte nur seine eigene Kraft nicht unterschätzen, ich habe beim Zusammenbau zwei Schrauben abgerissen, die ich später dann ersetzte. Alle Schrauben sind übrigens metrisch.

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Als nächstes haben wir die eigentliche Säge aus dem Karton gewuchtet und erstmal auf unserem Arbeitstisch zwischen gelagert.

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Dann haben wir das gute Stück auf dem Ständer festgeschraubt. All dies gelang uns erstaunlich gut. Man sollte aber unbedingt zu zweit sein, das Gewicht ist nicht zu unterschätzen.

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Jetzt noch den Sägetisch mit vier Schrauben angebracht

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und dem ersten Test stand nichts mehr im Weg.

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Allerdings sollte man unbedingt die Säge gut einstellen. Ich habe das etwas lasch gehandhabt und auf diese Weise drei Sägeblätter ruiniert. Ich schreibe euch hier, auf was man achten sollte.

Zuerst sollte man das obere Rad so einstellen, dass das Sägeblatt in der Nähe der Mitte des Rads läuft.

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Dazu ist an der Rückseite der Säge eine Handrad, mit dem man das Rad kippen kann. Danach ist mit dem Handrad oben auf der Maschine die Spannung einzustellen. Diese sollte nicht zu stark sein, das Sägeblatt soll nicht klingen, wie bei einer Dekupiersäge.

Dann gibt es zwei Sägeblattführungen. Eine über dem Tisch, die man auch immer im Blickfeld hat und eine unter dem Tisch. Beide müssen an das eingespannte Sägeblatt angepasst werden.

Jede dieser Führungen hat drei Anschläge für das Sägeblatt. Eine an der Hinterseite des Blatts damit sich das Sägeblatt unter Druck nicht zu weit nach hinten biegt und jeweils ein Anschlag rechts und links vom Sägeblatt.

Hier sieht die obere Führung von hinten:

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und von der Seite:

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Zuerst löst man die Schraube „C“ und verschiebt die Führung so weit, dass die seitlichen Anschläge nicht an die Zähne des Sägeblatts stoßen können. Schraube „C“ wieder festziehen.
Danach löst man Schraube „A“ und verschiebt den hinteren Anschlag so nahe an das Blatt, dass er das Blatt gerade so nicht berührt. Auch diese Schraube ist wieder fest zu ziehen.
Danach justiert man über die Rändelschrauben „B“ die seitlichen Anschläge. Auch hier gilt, sie sollen das Sägeblatt gerade so nicht berühren.

Unter dem Tisch ist das Prinzip das gleiche. Man verschiebt die komplette Führung, so dass die Zähne nicht an die seitlichen Anschläge kommen können, dann den hinteren Anschlag einstellen (hier ist es ein Kugellager) und als letztes noch die seitlichen Anschläge in Nähe des Sägeblatts bringen. Die Säge wurde übrigens mit einem Plastikschutz für die untere Führung geliefert. Leider verhindert diese, dass man das Sägeblatt sieht und richtig einstellen kann. Ich habe dieses Plastikteil nach einigen Fehlversuchen einfach abgeschraubt.

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Wie oben schon geschrieben, man sollte diese Schritte wirklich sorgfältig durchführen. Wenn man schludert und die Sägeblattzähne stoßen während des Betriebs irgendwo an, ist das Sägeblatt auch schon hinüber. Man merkt das sofort daran, dass das Blatt nicht mehr gerade aus schneidet, sondern zu einer Seite hin abdriftet.

Natürlich muss auch der Sägetisch und alle Anschläge ausgerichtet werden.
Der Sägetisch muss absolut rechtwinklig zum Sägeblatt stehen.

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Der Parallelanschlag muss auch absolut rechtwinklig zum Sägetisch stehen. Außerdem muss er, wie der Name schon sagt, parallel zum Blatt angebracht sein.

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Der Winkelanschlag sollte, zumindest wenn man rechtwinklig schneiden will, auch genau zum Parallelanschlag ausgerichtet werden.

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Man kann den Sägetisch für schräge Schnitte auch kippen. Damit man den rechten Winkel zum Sägeblatt leicht wieder herstellen kann, ist hinten eine Schraube, die bei 90° auf dem Gehäuse aufliegt. Einfach aber wirkungsvoll.

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Der Saugeranschluss hat einen Durchmesser von 10cm. Das war für meinen Werkstattsauger deutlich zuviel, also habe ich ein Reduzierstück eingesetzt, in das ich meinen 5cm Schlauch stecken kann.

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Alles in allem sind wir sehr zufrieden mit der Säge. Sie ist sehr massiv aufgebaut und man kann sie gut einstellen. Die Schnitte sind dann absolut genau und wiederholbar. Auch kleinere Details, wie zum Beispiel die Seitenanschlagführung und der Sicherheitsschalter haben uns überzeugt.

Mittlerweile können wir uns gar nicht mehr vorstellen, wie wir ohne die Säge so lange klar gekommen sind. Eine Bandsäge gehört einfach in jede Schreinerwerkstatt, auch wenn darin nur Laien werkeln.

Bei unserer Säge lag übrigens eine englischsprachige DVD bei, die die gesamte Bedienung sehr gut erklärt und viele Tipps gibt. Hätten wir diese direkt angeschaut, wäre uns der Frust mit den kaputten Sägeblättern sicher erspart geblieben.

5 Kommentare

  1. Michi

    Ihr seid echt die Härte…ich liebe Euch beide ♥
    Mein Mann läßt fragen, wann ihr euch ’ne CNC Fräse zulegt?
    Dann könntet ihr Ihm seine Musik-Boxen bauen …*gröööhl*

  2. reiner engel

    Gruß an die Künstler,,

    ich habe erst heute aus Zufall eure Seite entdeckt. Klasse, mehr braucht man nicht zu sagen.
    Wurden die Boxen mit der Record Power gefertigt ? Ich suche für meine Bastelarbeiten eine Bandsäge. Seit Jahren nutze ich eine 3 Rollen Bandsäge, ich bin zufrieden damit, wenn nur der viele Bandbruch nicht wäre.
    Welche Bänder werden zur Herstellung der Boxen benötigt und wie teuer sind sie ?
    Über eine Nachricht, Hilfe bei der Kaufentscheidung würde ich mich sehr freuen.

    1. Kerstin

      Hallo Reiner,

      Vielen Dank für das Lob 🙂

      Und zu deinen Fragen: ja, alle Bandsägeboxen sind auf dieser Record Power entstanden. Wir nutzen im Moment die Sägeblätter von http://www.saegeblatt-shop.de/ und zwar diese hier: Flexback.FA.2370.6.0.5.6, was bedeutet 6 Zähne auf 1 Zoll, 6mm breit und 2370 lang. Die Sägebänder sind sehr scharf, weil sie sehr grob sind, muss man allerdings recht gut nachschleifen. Sehr gern habe ich auch ein Band genutzt, das deutlich mehr Zähne hatte, also feiner war, aber das ist inzwischen zu stumpf geworden. Gerissen ist uns übrigens noch nie ein Band. Nicht so gute Erfahrungen haben wir mit den Bändern vom Werkzeughandel Meyer gemacht. Trotz sorgsamen Einspannens und Einstellens der Sägebänder sind diese so schnell stumpf gewesen, dass das Auftrennen von Brettern nicht funktioniert hat weil die Bänder zur Seite geschweift sind. Aber die Säge haben wir dort gekauft und das hat alles super geklappt.

  3. Dieter Wipperich Strasse der Jugend 14 / 06493 Harzgerode

    Ich suche eine Werkstatt welche meine Bandsäge ( Scheppach ) einstellen
    könnte. Das Band läuft trotz Versuchen oben nach hinten und unten nach
    vorn. Bei jedem Schnitt springt dann das Band herrunter oder reißt sogar.

  4. Elsa Horneke

    Vielen Dank für diesen tollen Beitrag! Mein Mann möchte unseren Carport selber bauen. Ich denke, dass so eine Bandsäge auch das geeignete Werkzeug wäre für Feinarbeiten. Danke für diesen hilfreichen Artikel!

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