Diese kleine Spielerei war eines der ersten Objekte, das wir nach Anschaffung unseres Bohrständers hergestellt haben. Aus einem Baubalken – wir nutzen zum Üben häufig erst mal günstiges Holz – haben wir einen Würfel gesägt
Nachdem dieser von allen Seiten mit Schleifpapier geglättet wurde, sah er auch ganz gut aus. Der Würfel hat eine Kantenlänge von 55mm.
Ich habe auf allen Seiten die Mitten markiert (einfach über zwei Diagonale), dann haben wir den Forstnerbohrer 35mm eingespannt und, eingestellt über den Tiefenanschlag, ein Loch von 14mm Tiefe gebohrt. Die Tiefe habe ich wie folgt berechnet: Dort wo der Kreis die Diagonalen trifft, diesen Abstand zum Rand muss man nehmen, der ergibt die Tiefe. Ein Bild, das ich eben gemalt habe, zeigt das etwas deutlicher (und zeigt mir auch, dass die Tiefe eigentlich 15mm sein sollte, mit den dicken Bleistiften ist das Ausmessen eher ungenau erfolgt).
So. Bohrer ist eingespannt, der Würfel ist fixiert, das Bohren beginnt.
So ging das mit allen Seiten ganz gut und der Würfel ist fast fertig. Man erkennt schon sehr schön, dass sich durch die runden Aussparungen glatte Flächen ergeben, die später einen Würfel bilden.
Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, weil es der erste Einsatz des Forstnerbohrers war: Die Stirnseiten sind deutlich schwieriger zu bohren, es wirken dabei gewaltige Kräfte auf den Würfel. Bei uns hatte das zur Folge, dass einerseits der Würfel aus seiner Befestigung gesprungen ist und dann – als wir ihn stärker fixiert hatten – er komplett zerbrach.
Das ganze Spiel also von vorn und dieses Mal begannen wir mit dem Bohren der beiden Stirnseiten und mit einer besseren Fixierung des Würfels. Nachdem das geschafft war, waren die Seiten relativ leicht zu bohren und anschließend sieht man sehr schön, wie sich im Inneren ein neuer Würfel gebildet hat, der nur an den Ecken noch mit dem großen äußeren Würfel zusammenhängt.
An den Ecken muss nun noch der Würfel freigeschnitten werden. Das gelingt mit einem kleinen Messer oder einem Stechbeitel ganz gut. Wenn wir den einen Millimeter, der gefehlt hat, noch gebohrt hätten, wäre es sicher noch einfacher geworden.
Nun erfolgt noch das, was von allen Sachen am wenigsten Spaß macht, nämlich das Schleifen. Der innere Würfel muss besonders an den Ecken noch ein bisschen in Form gebracht werden und das geht leider nur von Hand. Ich habe ein kleines Stückchen Schleifpapier auf den flachen Stiel eines Pinsels geklebt und konnte damit ganz gut die Seiten des inneren Würfels schleifen. Die inneren Kanten und Ecken des äußeren Würfels muss man aber wirklich mit der Hand machen.
Auch die Seitenflächen des äußeren Würfels habe ich noch mal über das Schleifpapier gezogen. Dann war die kleine Spielerei fertig und jeder, dem man das zeigt, fragt sich, wie dieser kleine Würfel, der nicht aus seinem Gefängnis rauskommt, dort reingekommen ist.
Weils so schön war, haben wir gleich 4 Exemplare gefertigt.