Bei unserem allerersten Meerschweinchenkäfig haben wir fast alles falsch gemacht, was man nur machen konnte. Nun ja, ganz so schlimm war es nicht, mit den damals sehr bescheidenen Mitteln in unserer alten Wohnung haben wir ein ganz passables Ergebnis hinbekommen, das auch fast 3 Jahre gehalten hat. Da wussten wir allerdings noch nicht, dass Meerschweinchen reine Wasserwerke sind. Da unsere Schweinchen nur Heu und Gemüse zu fressen bekommen, ergibt das eine wahre Pipiflut, gegen die ein Meerschweinchenkäfig abgedichtet werden muss. Kurzum, ein neues Zuhause musste her.
Da wir inzwischen einiges an Erfahrung mit dem Bau von Häusern gemacht haben – immerhin haben wir hier im Haus den kompletten Boden erneuert und eben auch die Werkstatt von Grund auf selbst gebaut – sind wir beim Meerschweinchenkäfig ähnlich vorgegangen. Wir begannen mit dem Grundgerüst. Der Boden besteht aus OSB-Platten, die Markus mit der Kreissäge auf die Maße 1700*900 gesägt hat. Da es so große Platten nicht gibt, wurden zwei gesägt und zu einer großen zusammengesteckt und verleimt.
Damit die Platte das Gewicht der Einrichtung, des Streus und der 4 Schweinchen auch gut trägt, wird die Bodenplatte von unten mit einem Holzgerüst verstärkt. Hier haben wir erst mal nur 2 Querstreben verschraubt, der Rest vom Gerüst kommt später.
Jetzt haben wir erst mal die Füße gesägt. Richtig akkurat werden Balken am besten mit der Kappsäge (die Bandsäge hatten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht). Die haben wir also vom Regal gehoben und die Beine – einfache Holzbalken – auf die richtige Länge gesägt.
Für die Abtrennungen zwischen den Plexiglaswänden benötigten wir auch noch kurze Stücke von einer kleinen Buchenstange – die haben wir gleich mitgesägt.
Die Buchenstückchen sehen ja sehr schön aus – die sägerauen Beine von einem Baubalken gefallen uns aber noch nicht so gut, die werden deshalb kurz mit einem Schleifgerät von allen Seiten geglättet.
So sehen die fertigen Beine aus – die werden jetzt an die Platte geschraubt. Die Beine und die Halter für die Plexiglasscheiben sind auch der Grund dafür, dass das Untergestell noch nicht komplett gebaut wurde.
Zum Verschrauben der Beine werden erst mal die Löcher für die Schrauben vorgebohrt.
Ich halte das Bein auf Position – Markus schraubt, selbstverständlich nehmen wir auch hier wieder die guten Schrauben von Spax.
Nachdem alle Beine mit 5 Schrauben stramm befestigt wurden, drehen wir die Platte um und kümmern uns nun um die Verkleidung der OSB-Platte. Die OSB-3-Platten sind zwar im Grunde wasserresistent, aber die Oberfläche ist nicht ganz glatt, was das Saubermachen erschweren würde. Wir gehen lieber auf Nummer Sicherheit und bekleben die Platte mit PVC. Eine günstige Rolle haben wir auf der Resterampe gefunden – Markus schneidet sie grob passend zurecht.
Wir verkleben das PVC vollflächig auf der OSB-Platte, passenden Leim haben wir vom Verlegen unseres Schlafzimmerteppichs noch übrig. Damit bestreiche ich die komplette Platte.
Nach kurzer Trockenzeit – der Kleber muss durchsichtig werden – kleben wir das PVC blasenfrei und schön glatt gestrichen auf.
Nun können die Ränder mit einem Cuttermesser sauber abgeschnitten werden.
Nun folgen die Seitenwände. Die linke und die hintere Wand sollen aus Brettern bestehen – die rechte und die vordere Wand aus Plexiglasscheiben.
Für die hintere Wand bohrt Markus nun kleine Löcher auf der gesamten Länge. Dafür haben wir eine Linie gezeichnet, die genau die Mitte des Brettes markiert, das dort aufgeschraubt werden soll. Entlang dieser Linie werden die kleinen Löcher gebohrt.
Markus hat nun das hintere Brett von unten festgeschraubt – es sitzt schon sehr fest, wird später aber noch an einem kleinen Balken fixiert.
Dem Brett auf der linken Seite geht es genauso – dann kommt einer der kleinen Buchenbalken in die Ecke und beide Bretter werden daran noch zusätzlich festgeschraubt.
Jetzt die beiden anderen Wände. Plexiglasplatten hatten wir noch vom Bau unseres letzten Käfigs übrig, so dass wir da ziemlich eingeschränkt waren, was die Länge anging. Die Halter für die Plexiglasscheiben mussten also so gesetzt werden, dass die Scheiben reinpassen. Gesägt waren die Halter schon, aber die Vertiefungen, wo die Scheiben reingesetzt werden, die fehlen natürlich noch. Dafür ist die Oberfräse das ideale Werkzeug – auch wenn wir sie heute quasi als Unterfräse eingesetzt haben. Eingebaut in den Modulträger vom Festool-Tisch können wir die kurzen Balken einfach am Anschlag entlang über den eingespannten Fräser ziehen und damit die Furche fräsen.
Natürlich müssen wir genau aufpassen, welchen Balken wir wie fräsen. Zwei davon haben nur eine Furche, andere wiederum haben auf gegenüberliegenden Seiten die Furchen oder aber auf zwei nebeneinanderliegenden Seiten. Hier sind alle Halter fertig zu sehen.
Jetzt müssen wir die Position der Halter bestimmen – natürlich anhand der fertigen Plexiglasscheiben.
Und dann kommt das Bekannte – kleine Löcher vorbohren und von unten festschrauben.
Nach und nach machen wir das mit allen Haltern, bis alle Scheiben verbaut sind und der Käfig rundherum zu ist.
Dann war auch Zeit, das Untergestell zu komplettieren, so dass die Bodenplatte schön stabil ist.
Da das Weichholz hinten und links sehr flüssigkeitsempfindlich ist, lege ich jetzt los, klebe den Boden ab und streiche die Seiten.
Markus hatte ein wunderschönes Sonnenblumengelb herausgesucht – mir gefällt das nach dem ersten Probeanstrich prima. Dabei fällt aber auf, dass die Bretter doch sehr rau sind. Ich gehe kurz mit dem Schleifpapier über die Bretter, dann ist es deutlich besser.
Ich streiche beide Bretter zweimal mit der Farbe, das sollte genügen.
Nach dem Trocknen entfernen wir die Klebestreifen und dichten die Kante noch mit Silikon ab. Auch die Schrauben, die auf dem PVC sitzen, bekommen einen Klecks Silikon ab, der dann abgezogen wird.
Fehlt nur noch der Getränkehalter, dann ist das neue Zuhause für unsere Schweinchen fertig.
Nach etwas Trockenzeit darf unsere Rasselbande einziehen. Und wie man sieht, gefällt es ihnen sehr gut.
Der neue Käfig ist hoch genug, dass wir das Heu darunter lagern können und die Streukrümelchen haben wir anschließend natürlich auch noch weggesaugt.
Hallo Kerstin!
Da hast Du Recht: Erfahrung habt Ihr in letzter Zeit ja so einige gesammelt in Eurem Haus!
Das ist eine super Baubeschreibung mit einem ordentlichen Resultat. 🙂 Vielen lieben Dank, dass Ihr wieder auf SPAX gesetzt und hier vorgestellt habt! Habt Ihr Lust, dass wir Euren neuen Käfig auf unserer Facebookseite vorstellen – natürlich mit Link zum Blog? Dann schickt uns gern ein paar hochauflösende Fotos vom fertigen Käfig an fb@SPAX.com.
Liebe Grüße,
Dein SPAX-Team