Gemüse anpflanzen habe ich im letzten Jahr vergeblich versucht – zu fest und feucht die Erde, zu wenig Sonne auf meinem Beet. Aber frische Kräuter hätte ich schon gern und mein kleines Kräuterbeet auf der Terrasse wird in diesem Jahr der neuen Hochterrasse weichen müssen. Also habe ich Markus bekniet, mir ein Hochbeet im Garten zu errichten, und steter Tropfen höhlt den Stein – Markus war bereit dafür.
Die Materialien hatten wir in dieser Woche schon gekauft und der Samstag versprach schönes Wetter. Ich hatte mir im Garten schon mal ein kleines Stückchen abgesteckt, ca. 3x1m – für diese Größe hatten wir auch das Material gekauft – und nicht geahnt, dass 3x1m so groß sein können, wie sie später aussahen.
Am Fuße des Hangs ist eine Stelle, die relativ sonnig ist und nur durch ein kleines Mirabellenbäumchen leicht beschattet wird – perfekt für den kleinen Kräutergarten. Leider ist diese Stelle auch noch etwas schräg und so musste ich mit dem Spaten ran und die hintere Seite abflachen. Das gelang mir nur mäßig gut. Wie man an den Baumstümpfen sehen kann, standen an dieser Stelle mal zwei sehr große, ca. 5m hohe Mirabellenbäume, die vom Sturm im letzten Jahr umgeweht sind, deren kräftige Wurzeln aber immer noch in der Erde sind. Teilweise konnte ich die Wurzeln mit dem Spaten durchhacken, an einigen Stellen musste ich mit der Säge ran und manche Stellen ließen sich einfach gar nicht abtragen, wichtig war für uns auch hauptsächlich der Rand, wo das Gestell vom Beet stehen wird, innen konnte es ruhig uneben sein.
Die herausgegrabenen Grasstücke habe ich alle gesammelt auf die Seite gelegt und die ausgegrabene Erde ebenfalls auf einen Haufen getan, denn ich benötige natürlich auch Füllmaterial für das Beet, das kommt also alles wieder mit rein.
Währenddessen war Markus in der Werkstatt und sägte die 2m-Bretter passend zurecht. Die Hälfte unserer 12 Bretter brauchten wir in 1m-Stücken.
Die Kappsäge ist genau das richtige Werkzeug dafür. Damit lassen sich Bretter und Balken mit sehr sauberen Schnitten zertrennen. Markus hat sich die Säge so hingestellt, dass die Wand als Anschlag für genau 1m dient.
Nach heftiger Schufterei – und das nach einer 6tägigen Fastenzeit, ich war also nicht im absoluten Vollbesitz meiner Kräfte – sah es im Garten dann schon ganz gut aus, und in der Ecke konnte der erste Balken eingeschlagen werden. Dieser steht, auch wenn es auf dem Bild nicht so aussieht, senkrecht im Lot, mit der Wasserwaage ausgemessen.
In einem Meter Entfernung folgte nun der zweite Balken.
Ich hatte hinten sogar ein bisschen zu tief gegraben, das erste Brett passte aber gut rein und wurde absolut waagerecht mit Spax-Schrauben am Balken befestigt.
Die beiden anderen Bretter – das Beet soll eine Höhe von ca. 65cm haben – folgten dann auch gleich.
Bis dahin war die Welt noch in Ordnung, aber bald begannen die Schwierigkeiten. Meine Ausschachtung war leider nicht ganz rechtwinkelig, das Beet sollte es aber sein und wurde es auch. Dadurch habe ich hinten jetzt aber eine Lücke zum Hang, die ich wohl wieder befüllen muss.
Ich hatte zwar genügend Wurzeln schon entfernt, aber natürlich nicht in großer Tiefe. Und da dort weiterhin einige Baumwurzeln und jede Menge Steine unseren Gartenboden bevölkern, ließen sich die Balken nicht hundertprozentig genau an die geplante Stelle in den Boden schlagen. Beim dritten Balken ging es noch ganz gut, aber schon beim 4., den wir für die hintere Seite benötigten, war anscheinend irgendwas im Weg. Als der Balken in der Erde saß, war er auf einmal nicht mehr gerade sondern schief, er hatte sich wohl irgendwie an einem Stein vorbeigeschoben. Wir planten, den Balken wieder rauszuziehen, was sich als so gut wie unmöglich zeigte. Beim heftigen Lockerrütteln – brach er einfach ab. Und als ich den noch steckenden Rest mit einer Schippe raushebeln wollte, brach deren Stiel auch noch ab. Bin nach 6 Tagen fasten wohl doch kräftiger, als ich dachte. Mit viel Geduld bekamen wir das Reststück dann noch locker, hatten aber natürlich keinen Ersatzbalken da. Aber wir hatten noch Stützpfähler für unsere neugepflanzten Bäume und so haben wir „Stängelchen wechsel Dich“ gespielt, den Stützpfeiler für das Beet genommen und den Baum an dem Stiel der Schippe wieder festgebunden. Dann so gut es ging den Untergrund noch mal aufbereitet und den nächsten Pfeiler in den Boden eingeschlagen.
Das Beet wurde schön rechtwinklig ausgerichtet und wuchs dann schnell an. Und ja, der Pfeiler hier vorn, der so schief aussieht, ist es leider auch, ein ganzes Stück nach innen geneigt. An dieser Stelle war im Boden kein Durchkommen. Markus hat hier deshalb die Bretter nicht direkt angeschraubt sondern ein bisschen Lücke zwischen Brett und Balken gelassen, so dass das Beet auch an dieser Stelle noch einigermaßen gerade aussieht. Den Balken sieht man nachher ja nicht mehr, wenn das Beet voll ist.
An der rechten Seite musste ich noch ein bisschen ausschachten, dann konnte aber die Umrandung fertig gestellt werden.
Nun musste zum Schutz der Bretter das Holz innen und außen lasiert werden. Ich hatte mich für Tannengrün entschieden, damit das Beet farblich nicht zu sehr aus der Umgebung heraussticht. Ich begann mit dem Anstrich innen, damit wir dann noch die Folie anbringen konnten.
Die Folie. Auch so ein Drama. Ich konnte es nicht begreifen, dass die korrekt rechtwinklig abgeschnittene Folie in einem rechtwinklig gebauten Beet solche Wellen schlagen konnte. Wir hatten uns für eine Noppenfolie entschieden, die man zum Nässeschutz bei Kellern verwendet. Auch hier soll sie als Nässeschutz dienen, hat aber den Vorteil, dass sie nicht eng an den Brettern anliegt und somit die Bretter innen auch noch belüftet sind. Ich schnitt die Stücke zurecht und Markus schraubte sie mit kleinen Schrauben an die Wände.
Ich strich noch weiter an der Außenkante – bis letztendlich meine Lasur zur Neige ging. Ich habe den Verbrauch leider etwas unterschätzt. Nachdem die Folie fertig dran und meine Lasur aufgebraucht war, legten wir noch den Draht zum Schutz vor Wühlmäusen in das Beet, fuhren noch mal zum Baumarkt und holten eine zweite Dose Holzschutzlasur. Die Pause konnten wir auch gut gebrauchen, wir waren von der anstrengenden Arbeit ziemlich k.o.
Bei den ersten Regentropfen strich ich das Beet noch komplett fertig, Markus hatte auch schon die überstehenden Balken eingekürzt, so dass ich auch dort die Schnittkanten noch lasieren konnte, dann war das Beet fertig. Auf dem Weg vom See habe ich von unten mal ein Foto gemacht, wie man sieht, passt das Beet mit seinem dunklen Grün schön in die Landschaft rein.
Und noch ein paar Bilder vom fertigen Werk. Mit gutem Werkzeug konnten wir das Beet in rund 5 Stunden fertigstellen.
Der Dauerregen, der gestern abend eingesetzt hat, wird dem trockenen Boden und allen Pflanzen sicher gut tun, verhinderte aber leider, dass ich das Beet gestern schon befüllen konnte. Das wird dann in der nächsten Woche passieren, und wie man die Schichten in einem Hochbeet aufbaut, zeige ich Euch hier im Hausbaublog.
Was für ein schönes Frühlingsprojekt! Das ist Euch gut gelungen – die Arbeit hat sich gelohnt! Und das Schöne dabei ist, Ihr könnt’s Euch bald sogar schön schmecken lassen… 😉 Was genau wollt Ihr denn darin pflanzen?
Herzliche Grüße und schöne Feiertage wünscht Euch
Euer SPAX-Team
Liebes Team von SPAX,
schön, dass Ihr meinen Beitrag wieder mal gefunden und kommentiert habt 🙂 Ich freu mich immer über Euren Besuch. Im Moment wird das Beet noch gefüllt, heute habe ich schon Äste, die ausgestochenen Grassoden und Kompost vom letzten Jahr reingefüllt, die nächsten Tage kommt dann noch die Erde mit drauf und dann kann bepflanzt werden. Das Beet wird hauptsächlich für Kräuter herhalten müssen, aber es ist so groß, vielleicht passt noch ein bisschen Gemüse mit rein.
Auf jeden Fall hat die Arbeit mit Euren Produkten wieder viel Spaß gemacht. Mit gutem Werkzeug und den richtigen Schrauben geht die Arbeit auch immer gut und schnell von der Hand.
Viele liebe Grüße und ebenfalls frohe Ostern
Kerstin