Immer wenn wir in Garten sitzen und das kam in letzter Zeit zum Glück recht häufig vor, vermisste ich eine Gelegenheit etwas abzulegen. Sei es der E-Book Reader, das IPad, ein Buch oder eine Tasse Kaffee.
Gerade am Vormittag ist das Gras ja häufig noch vom Tau feucht und da mag man nicht einfach ein Buch oder ein elektronisches Gerät reinlegen.
Da ich im Moment gerade eine Terrasse für unser Haus plane und dies gerne dreidimensional machen wollte, installierte ich mir hierfür das kostenlose 3D CAD Programm Sketuchup. Um das Programm näher kennen zu lernen fing ich mit etwas einfachem an, also diesen Tischchen. Sketchup lies sich doch leichter erlernen als ich befürchtete. Als ich erstmal verstanden habe, dass man die Einzelflächen gruppieren muss um ein Objekt zu erhalten und den Nutzen des Maßbandes erkannt habe, ging die Konstruktion recht schnell und einfach von der Hand.
Falls es jemanden interessiert, hier ist die Sketchup-Datei der Tischchen verlinkt.
Wer sich Sketchup nicht installieren will, aber dennoch ein Gartentischchen braucht, kann sich hier auch den Entwurf als PDF runterladen.
Da wir für die Tische, zwei wollten wir bauen, nicht so viel Geld ausgeben wollten, besorgten wir im Baumarkt zwei Holzbalken (2m x 5,8cm x 5,8cm) für die Tischbeine und einen Stapel Schalbretter (2m x 14cm x 2,3cm).
Die Holzbalken schnitt ich mit der Kappsäge in 8 handliche 40cm lange Stücke. Aus den Schalbrettern schnitt ich zehn 48cm Stücke für die Tischplatten und jeweils zwei 40cm und zwei 35,6cm lange Bretter ab. Hierbei ist zu beachten, dass man die Enden der Bretter auf einen rechten Winkel bringt, das ist bei so billigem Holz nämlich selten der Fall. Also einfach ein paar Zentimeter am Ende mit der Kappsäge abschneiden, dann passt es.
Wenn mehrere Bretter der gleichen Länge schneiden will, empfiehlt es sich immer einen Anschlag zu basteln. Erstens muss man dann nicht jedes Brett einzeln messen und zweitens werden alle Bretter wirklich gleich lang. Hier dient eine Schraubzwinge als Anschlag.
Nach und nach entsteht so ein Stapel zurechtgeschnittener Bretter.
Nun waren die Bretter alle zu breit. Mit der Kreissäge habe ich sie auf das benötigte Maß gebracht. Die Stützbretter sind alle 6cm breit, so konnte ich immer zwei Bretter aus einem machen. Die Bretter für die Tischplatte sind alle 8cm breit. Da ich bei 14cm breiten Brettern viel Luft zum Schneiden hatte, habe ich auch hier erstmal die Kanten alle gerade geschnitten und die Bretter danach auf Maß gebracht.
Die noch sägerauen Bretter haben wir dann mit einem Exzenterschleifer, einer Festool Rotex RO 90 mit 120er Papier, schön glatt geschliffen. Eine Schleifscheibe reichte für alle Bretter.
Das Spannsystem und der Multifunktionstisch von Festool waren hierbei sehr hilfreich.
Hier sieht man gut den Unterschied eines nicht geschliffenen und eines geschliffenes Brettes.
Nachdem alle Bauteile schön glatt waren, musste nur noch alles zusammengeschraubt werden.
Als erstes eines der 35,6cm Bretter an ein Bein.
Auch hier gingen wir schnell vor, einfach zwei SPAX Schrauben ohne Vorbohren ins Holz und das Brett hält. Danach ein 40cm Brett an die andere Seite des Beines.
Das sieht dann so aus.
Dann ringsrum alle Stützbrettchen an die Beine geschraubt. Nun kann man schon erahnen, wie das Ergebnis aussieht.
Nun fehlt noch die „Tischplatte“, die eigentlich gar keine ist, sondern einfach 5 Bretter. Hierzu werden die beiden äußeren Bretter zuerst angeschraubt und die mittleren Bretter nach Augenmaß dazwischen gleichmäßig verteilt. Wer will, kann auch alles genau ausmessen 😉
Und nachdem alle Bretter festgeschraubt sind, zwei Schrauben reichen pro Brett, ist der Tisch fertig. Und auch sehr stabil. Kerstin hat sich gleich einen als Hocker genommen und sich zum Schleifen ihrer neuesten Bandsägebox drauf gesetzt.
Nun so ganz fertig waren die Tische dann doch nicht, da sie bei Wind und Wetter draußen stehen sollen. Ich habe Kerstin den Auftrag erteilt sie zu lasieren.
Die grüne Lasur haben wir noch vom Hochbeet übrig und da sie uns sehr gut gefällt, habe wir sie auch hierfür genommen.
Und hier ist nun das Resultat.
Naja, ein bißchen zu groß sind die Tische, da habe ich mich ein wenig verschätzt. Aber durch die grüne Farbe fallen sie nicht so auf.
Nun braucht nichts mehr im nassen Gras liegen 🙂
Die Materialkosten für beide Tische zusammen liegen übrigens unter € 20. Die Arbeitszeit war mit weniger als 2 Stunden auch erträglich.
Danke für die Anleitung. Das Gartentischchen sieht toll aus! Mein Mann ist Hobbyhandwerker und hat so viele Baustoffe angesammelt, dass er nun den Verkauf von Baumaterialien plant. Bevor er alles verkauft, werde ich ihn darum beten, ein solches Tischen zu bauen. Vielen Dank für die Idee!